Staging war für dich bisher auch ein Fremdwort?

Im Blogpost „13.09.2021 – Diagnose Brustkrebs “Triple Negativ” mit 29 Jahren“ habe ich bereits über den Erhalt meiner Diagnose gesprochen. Im selben Termin erklärte die Ärztin im Marienhospital Stuttgart welche Art Krebs bei mir nachgewiesen wurde, was das bedeutete und erläuterte, wie es jetzt mit Staging und Folgeuntersuchungen weiterging.

Sie erwähnte zuvor, dass durch die vorangegangene Biopsie ein Wachstumsfaktor (KI-67) von 100% festgestellt wurde. Mehr als 100% wäre wohl nicht möglich – wieder einmal ein Jackpot also. Aufgrunddessen musste schnell gehandelt werden, sodass der Krebs den Körper nicht weiter befallen kann.

Folgende Staging-Termine waren deshalb bereits vereinbart:

  • Dienstag, 14.09. 14 Uhr: CT Thorax und Oberbauch – in der Radiologie

  • Donnerstag, 16.09. 09.00 Uhr: MR der Brust – in der Nuklearmedizin

  • Donnerstag, 16.09. 09.45 Uhr Skelettszintigraphie – in der Nuklearmedizin

  • Donnerstag, 16.09. 16.00 Uhr: Tumorkonferenz

  • Montag, 20.09. 17.20 Uhr: Sprechstunde des Chefarztes – in der Gynäkologischen Ambulanz

Die Woche des Staging war entscheidend für den weiteren Behandlungsplan

Wow – erstmal war ich kurz erschlagen von der Vielzahl der Termine die auf mich zukamen. Gleichzeitig war ich dankbar dafür, dass die Ärztin bereits alle Termine angesetzt hatte, denn eines war klar: Dem Krebs musste es an den Kragen gehen und zwar so schnell wie möglich. Die Nächte bis zum 20.09.21 waren durchwachsen. Viele Gedanken kreisten mir durch den Kopf.

Nach jeder Untersuchung versuchte ich baldmöglichst, die Ergebnisse in Form von Berichten und Bildgebung auf CD zu erhalten. Relativ schnell entschied ich mich außerdem dazu, mir eine Zweitmeinung einzuholen und vereinbarte dazu einen Termin in der Universitätsklinik Tübingen. Das Projekt Gesundheit nahm immer mehr an Form an. Wegschauen und so tun als wäre nichts, war keine Option. Meine Tochter brauchte mich. Und: Ich wollte noch viele Erlebnisse, Urlaube, besondere Momente mit der Familie, Freunden und Bekannten erleben.

Grundsätzlich erläuterte die Ärztin im Marienhospital, dass die Termine CT, MR, Skelettszintigraphie Standarduntersuchungen sind, die durchgeführt werden, um herauszufinden, wie weit sich der Krebs bereits im Körper ausgebreitet hatte. Sollten Metastasen gefunden werden gilt die Krankheit als unheilbar. Unheilbar krank mit 29 Jahren. Sind „lediglich“ Brust und die benachbarten Lymphknoten befallen, dann kann ich wieder gesund werden.

Bitte lieber Gott, lass die Ärzte während des Staging keine Metastasen finden

Entscheidend für die weitere Therapie war dann die Tumorkonferenz am 16.09.21. Einmal die Woche besprechen Ärzte unterschiedlichster Disziplinen im Marienhospital die Fälle der onkologischen Patienten. Dort wird jeder Fall einzeln angeschaut, die Berichte und Bilder der Staging-Untersuchungen betrachtet und dann über eine Therapieempfehlung entschieden.

Sicherlich nachvollziehbar, dass ich daher am Donnerstagabend wie auf Kohlen saß und den Anruf der Ärztin nach der Tumorkonferenz abwartete.

Höhen und Tiefen – Unendliche Erleichterung weil im Staging keine Fernmetastasen gefunden wurden

Erleichterung machte sich breit und extreme Freude kam auf, als die Ärztin mir am Telefon mitteilte, dass keine Fernmetasen während der Staging-Untersuchungen gefunden wurden. Die Berichte, die mir die jeweiligen Abteilungen (Radiologie, Nuklearmedizin, etc.) zur Verfügung gestellt hatten (nach Nachfrage meinerseits) hatte ich natürlich zuvor schon im Detail studiert und Fragen dazu notiert. Aufgrund so mancher Fragezeichen (trotz intensiver Recherche) war ich dennoch sehr froh, als die Ärztin mich aufklärte.

Lediglich die Lymphknoten seien befallen, weshalb ich auch die dritte Säule der Therapie, die Bestrahlung durchstehen musste. Nach eins kommt zwei. Dankbar und erleichtert blickte ich auf die kommenden Therapien, die mir in der Sprechstunde des Chefarztes am Montag genauer erläutert werden sollten.

Außer der fünf genannten Termine sollte ich außerdem noch selbst zwei Termine ausmachen: Bei einem Humangenetiker in Stuttgart sowie im Kinderwunschzentrum Tübingen (Fertiprotekt). Darüber werde ich noch ausführlicher berichten.

Eine Achterbahnfahrt: Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass im Staging im Marienhospital die Leber nicht detailliert angeschaut wurde

Ein Learning aus meinem Projekt Gesundheit und meiner Diagnose Brustkrebs (die sicherlich auch auf viele weitere Krankheiten zutrifft): Stehe immer wieder auf, richte dein Krönchen, denn es lohnt sich. Das Leben ist zu schön um es aufzugeben.

Hast du Fragen weil du selbst betroffen bist? Hast du Bekannte, Freunde, Familienangehörige welche dieselbe Diagnose erhalten haben? Du darfst mir jederzeit deine Fragen entweder per Mail, per Kontaktformular oder über die Kommentare zukommen lassen – ich freue mich darauf.

Viele Grüße

Stephie

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